Ich mache mir Gedanken über meine Altersvorsorge, denn das allgemeine Rentenniveau bei der gesetzlichen Rentenversicherung reicht nicht für ein sorgenfreies Leben im Alter.
Wieso bekommt man so wenig Rente?
Wenn ich mir ansehe, wieviel Rente einige ältere Menschen bekommen, dann wird mir Angst und Bange. Ich kenne einige, die von 800 Euro Rente leben sollen. Doch bei den heutigen Lebenshaltungskosten ist das kaum möglich.
Da stellt sich mir als erstes die Frage, warum erhält man so wenig Rente?
Dazu habe ich mir mal meinen Rentenbescheid vorgenommen, der jedem Bundesbürger einmal im Jahr von der Deutschen Rentenversicherung zugesendet wird. Die darin enthalten Werte lassen für meine Zukunft nichts gutes vermuten. Ich habe jetzt mal mit einem Brutto-Netto Lohnrechner den Anteil ausrechnen lassen, der bei einem fiktiven Bruttogehalt in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wird. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 3300 Euro in Deutschland sind dies 311,85 Euro vom Arbeitnemer und noch mal das selbe vom Arbeitgeber. Macht zusammen 623,70 Euro im Monat und 7484,40 Euro im Jahr.
Und da die Deutsche Rentenversicherung eine umlagefinanzierte Rente ist, gibt es auf die Einzahlung eben auch keine Zinsen. Eine Rentenerhöhung gibt es aber trotzdem, denn die Rente ist an die Bruttolohnentwicklung gekoppelt und diese erhöht sich im allgemeinen jedes Jahr durch die Lohnerhöhungen. Allerdings steuert die Inflation dieser nominalen Erhöhung entgegen, denn die Inflation verringert die Kaufkraft der Bürger. Bei einer Inflationsrate von 1,5 Prozent kann man sich in einem Jahr eben 1,5 Prozent weniger von seinem Geld kaufen.
Wenn man jetzt also 20 Jahre die durchschnittliche Rente einzahlt, dann bekommt man eben auch etwa nur das heraus, was man heute einzahlt. Also etwa 623 Euro, die bei 1,5 Prozent durchschnittlicher Lohnerhöhung und damit Rentensteigerung etwa 840 Euro ausmachen. Nur kann man sich damit eben nur soviel kaufen, wie heute für 623 Euro. Puhh, das ist nicht wirklich viel… Wer 40 Jahre einzahlt, der erhält etwa das doppelte, immer noch nicht wirklich beruhigend. |
Wie kann man privat fürs Alter vorsorgen?
Aus obigen Überlegungen ergibt sich, daß die gesetzliche Rente nicht reicht, um sorgenfrei leben zu können. Es muss also privat fürs Alter vorgesorgt werden.
Als Angestellter hat man die Möglichkeit mit einer staatlich geförderten Riester Rente vorzusorgen. Dazu werden eigene Beiträge in einen Riester Vertrag eingezahlt und dazu gibt es eine staatliche Förderung. Das Prinzip dahinter ist ein privater Ansparvertrag, der meist auf einer kapitalbildenden Lebensversicherung oder Rentenversicherung beruht. Leider ist die Kapitallebensversicherung bei vielen Verbraucherverbänden in Verruf geraten. Doch man sollte dabei berücksichtigen, daß es kaum Alternativen zur Kapitallebensversicherung am Markt gibt und die Renditen anderer Altersvorsorgeprodukte noch schlechter sind.
Allerdings liegt dies weniger an den Versicherungsgesellschaften, als vielmehr an den sinkenden Zinsen. Denn das Zinsniveau ist durch die Leitzinssenkungen immer weiter gesunken. Dadurch ist es den Kapitallebensversicherungen nicht mehr möglich, hohe Überschussbeteiligungen zu erzielen. Trotzdem lohnt sich eine gute kapitalbildende Lebensversicherung immer noch, denn diese erzielen mit über 3 Prozent immer noch mehr, als die üblichen maximalen 1 Prozent auf dem Zinsmarkt. Welche Rendite man derzeit mit einer Kapitallebensversicherung erzielen kann, darüber kann man sich auf dem Ratgeber Portal Kapitallebensversicherungvergleiche.de informieren.
Auch die Rürup Rente beruht auf Lebensversicherungsverträgen
Für Selbständige gibt es die Möglichkeit eine Rürup Rente abzuschließen. Dieser Rürup Rentenvertrag beruht auf einem ähnlichen Prinzip, wie der Riester Vertrag. Nur gibt es hier keine Förderung in Form von Zulagen, sondern der Vorteil ergibt sich aus der Absetzbarkeit der Beiträge. Dies reduziert die Steuerlast während der Jahre, in denen man arbeitet. Und wenn man in Rente geht, sind die Einnahmen meist geringer, so daß unter dem Strich eine Steuerersparnis herauskommt.
Welche Rentenhöhe man bei welcher Einzahlung in eine private Rürup Rente zu erwarten hat, dass kann man hier mit einem Rürup Rente Rechner ausrechnen. Dabei sind die Beiträge variabel einzustellen und man erkennt sofort, wie sich die zu erwartende Rentenhöhe verändert.
Eine Variante bei allen oben erwähnten Formen der Altersvorsorge sei noch erwähnt: die fondsgebundene Form. Bei der fondsgebundenen Renten- oder Lebensversicherung wird als kapitalbildender Teil von den Versicherungsgesellschaften nicht der Zinsmarkt, also Staatsanleihen, gewählt, sondern Investmentfonds. Die Beiträge werden also nicht in festverzinsliche Staatsanleihen investiert, sondern in Investmentfondsanteile.
Mit dieser Anlageform konnte man in den letzten Jahren höhere Renditen erzielen, als mit der klassischen Kapitallebensversicherungsvariante. Allerdings muss man den Anbieter sorgfältig auswählen, denn nicht jeder Fonds erzielt gute Anlageerfolge.
Weitere Informationen zur Rürup Rente bietet die Bundesregierung.
Weitere Möglichkeiten
Als weitere Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge fallen mir als erstes Immobilien ein. Die selbstbewohnte Wohnung oder das Haus garantiert einem im Alter zumindest ein sicheres Heim. Allerdings müsste ich mich heute stark verschulden, um den Kaufpreis zu leisten. Das schreckt erst mal ab, denn man ist auch über Jahre an den Ort und die Immobilie gebunden.
Fazit: ich glaube, daß sich für mich die klassische Variante mit einer kapitalbildenden Lebensversicherung eignet. Allerdings sind die Renditen im Moment wirklich nicht berauschend.